Was passiert bei Stress in unserem Körper?

Gemäss Stresstheorie Fight or Flight, von Walter B. Cannon, reagiert unser ältester Teil im Gehirn - das Stammhirn, das Reptiliengehirn – reflexartig auf alles Neues. Es hat die Wahl zwischen Fliehen oder Kämpfen. Im Bruchteil einer Sekunde wird im Stammhirn eine Situation als gefährlich eingestuft und die Entscheidung über Flucht oder Kämpfen getroffen. 

Kämpfen...........oder

Fliehen???


Früher als die Jäger und Sammler sich vor gefährlichen Situationen retten mussten, war diese Reaktion im Gehirn äusserts sinnvoll und überlebensnotwendig. Heute löst Stress immer noch dieselben körperlichen Reaktionen aus. Bei Stress wird die gesamte Energie für die Muskelkraft mobilisiert und unser Körper ist sofort bereit zu kämpfen oder zu fliehen. Da wir uns heute aber nicht mehr so verhalten, indem wir zum Beispiel rennend vor einem Raubtier in Deckung gehen, entsteht angestaute Energie in unserem Körper.

 

Bei Stress wird unser Körper in kürzester Zeit in höchste Alarmreaktion versetzt, durch die Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und über Sympathikuswirkung. Unsere Herzfrequenz und unser Blutdruck steigen, unsere Atmung wird schneller, unsere Pupillen weiten sich und die Durchblutung der Muskeln steigt an. Unser Organismus arbeite in Höchstform. Dadurch verspannen sich unsere Muskeln und oft verharren wir über längere Zeit in diesem für uns ungesunden Zustand.

  

Wir können mit gezielten Übungen unseren Körper unterstützen, die angestaute Energie wieder aus den Muskeln freizusetzen. Diese helfen uns Verspannungen zu lösen, um wieder eine entspannte Körperhaltung zu bekommen.  Jeder dieser Übungen hat auch noch ganz viele andere positive Wirkungen, mehr dazu findet ihr jeweils beim Tipp. Viel Spaß beim Üben!

Bild 1: Erder

Aufrecht hinstehen, Beine eine Beinlänge auseinander und die Hände an die Hüften. Kopf und rechter Fuß nach rechts drehen und der linke Fuß zeigt nach vorne. Rumpf und Becken zeigen ebenfalls nach vorne. Mit einer Ausatmung das rechte Knie langsam nach vorne beugen bis zur Mitte des rechten Fusses. Beim Einatmen wieder aufrichten, bis das Bein gestreckt ist. Die Übung auf beiden Seiten mindestens dreimal wiederholen und dabei immer gut ein- und ausatmen. 

TIPP: Verbessert die Konzentration und Aufmerksamkeit, sowie Balance und Koordination. Auch die Ausgeglichenheit und das positive Selbstbild wird gefördert. 

 

Bild 2 & 3: Schwerkraftgleiter im Stehen oder im Sitzen

Beine strecken und Fußknöchel übereinander legen. Langsam den Oberkörper nach vorne beugen und mit den Händen weit nach vorne oder unten zu den Füssen greifen. Kopf locker hängen lassen und Knie entspannen. Einige Male tief ein- und ausatmen. Dann langsam zurückkommen und die Füsse den anderen Weg übereinander legen. Nun die ganze Übung nochmals von vorne beginnen. 

TIPP: Verbessert Erdung, Stabilität, Körperkoordination und Gleichgewicht. 

 

Bild 4: Wadenpumpe

Ein Bein nach hinten strecken, beim Ausatmen langsam nach vorne neigen und dabei das Knie des vorderen Beines beugen (das Knie schiebt sich nur bis zur Mitte des Fusses). Die Ferse des nach hinten gestreckten Beines sanft auf den Boden drücken. Beim Einatmen den Druck der Ferse wieder lösen.  Die Übung auf beiden Seiten mindestens dreimal wiederholen. 

TIPP: Verbessert Kommunikations- und Reaktionsbereitschaft, sowie Sozialverhalten durch die Motivation zur Beteiligung. 

 

Euer Körper wird euch danken wenn ihr ihn tatkräftig unterstützt seine angestaute Energie loszuwerden. Versucht es und genießt die positiven Wirkungen auf allen Ebenen von Körper, Geist und Seele.